42. Der späte Landschaftsgarten in Deutschland | ||||
Mit Sckell endete in Deutschland die Phase der großen klassischen Landschaftsgärten. Die nächste Generation der Gartenkünstler war bereits von Männern geprägt worden, die in ihrer Heimat diese Phase bereits überwunden hatten.
In England hatte die Entwicklung über die Forderung nach einer verstärkten Rückkehr zum "Malerischen" zurück zu einer stärkeren Beachtung des Vordergrundproblems in der Gestaltung geführt, d.h. dem Verbindungsglied zwischen dem Gebäude und der gestalteten Landschaft. Die Antwort darauf war die Schaffung von "pleasuregrounds" gewesen. Mit der Lösung der Vordergrundfrage setzte ein "Vergärtnern" der Anlagen ein. Einmal, indem der Vordergrund durch die inzwischen bekannten Sommerblumen jetzt extrem bunt und die Baumkulissen durch die vielen Exoten extrem abwechslungsreich gestaltete werden konnten. Die Gärten verloren ihre frühere innere Harmonie. Die gestalterische Zusammenfassung verschiedener Pflanzengruppen hatte zur Schaffung von Sondergärten geführt. Repton hatte außerdem die gleichzeitige Verwendung verschiedener Stilelemente empfohlen. Dies entsprach dem damaligen Zeitgeist im Historismus. Pückler kann als sein Schüler angesehen werden. Allerdings ging er teilweise seinen eigenen Weg, der besonders in seinen Pleasuregroundlösungen später auf eine große Ablehnung stieß. In Frankreich war der geometrische Gartenstil nie ganz vergessen worden. Der wichtigste Gartenkünstler um 1800 war dort Gabriel Thouin (1747-1827). Für seine Entwürfe war kennzeichnend, dass er
Vorgeworfen wurde der Lenné-Meyerschen Schule ihre Erstarrung im Schematismus und ihre pflanzliche Überfülle. Sie konnte damit das künstlerische Niveau eines Sckells oder auch eines Pücklers nicht mehr erreichen. Ausgehend von Loudons "gardenesquen" Stil mit seiner überreichen Pflanzenausstattung verwischten sich die Konturen im Garten. Während bei Repton die "Zonierung" des Gartens noch im Sinne eines stimmigen Gesamtkunstwerkes angestrebt wurde, erfolgte sie später im Sinne einer Vereinigung verschiedenartiger Gartenteile im Sinne eines "gemischten Stils". Aus dieser Entwicklung entstand später die Tendenz funktionale Teile miteinander formal zu vereinigen, d.h. autonome Räume miteinander zu verbinden. Die landschaftlichen Partien dienten dann nur noch als Überbrückungsräume. Diese Entwicklung bildete einen ersten Schritt zur "modernen", funktionalen Gartenkunst. Allgemein kann man sagen, dass der späte Landschaftsgarten sich durch folgende Kriterien vom "reifen" abhebt:
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