3. Erläuterung | ||||
Zur Klärung des Begriffes Gartenkunst:
Die heutige Landschaftsarchitektur (Freiraumplanung)
orientiert sich bei der Lösung zivilisatorischer Probleme
rational an den Forschungsergebnissen der verschiedenen
Natur- und Sozialwissenschaften (einst initiiert und
institutionalisiert von Wiepking, bzw. seiner "Hannoverschen
Schule").
Jeder Raum in unserer Zivilisation ist ein Gewordener. Es gibt in ihr keine Räume, die nicht vom Menschen beeinflusst worden sind. Die Kunst hilft uns aus den Naturräumen eindeutigere Kulturräume zu schaffen. Sie hilft bei der emotionalen und geistigen Orientierung in ihnen. Die Kunst schafft eine neue Kommunikationsebene in ihnen und stimuliert unsere Emotionen im Sinne einer vom Künstler geschaffenen Vorgabe.
Die Gartenkunst beschäftigt sich dagegen primär mit den phylogenetisch vorgegebenen Raum- und Farbbedürnissen des Menschen im Außenbereich. Sie zielt als Kunstdisziplin auf einen emotionalen Dialog. Dabei ist sie in der Regel romantisch-ästhetisch orientiert. Bezogen auf eine gestellte Aufgabe schafft ein Gartenkünstler mit Hilfe seiner Materialien und Elemente ein Werk, in dem sich seine Wirklichkeit naturnah auf die Wirklichkeit seiner Kultur bezieht. Wenn die Musik die Beziehung von Klang und Stille ist, den Raum zwischen Leben und Tod füllt, dann gilt dies auch für die Gartenkunst. "In der Musik ist man ständig mit Phänomenen konfrontiert, über die man keine Kontrolle hat". In der Gartenkunst ist es ähnlich. In einem Konzert ist nicht der Applaus das Entscheidende für den Künstler, sondern die Stille mit der seiner Musik begegnet wird. Man muss allerdings die Musikwahrnehmung erlernen, wie man auch die Gartenwahrnehmung erlernen muss. (Aussagen zur Gartenkunst in Beziehung gebracht zu
Interviewaussagen Barenboims zur Musik).
(obwohl ohne Bilder und erst seit drei Jahren ins Internet gestellt, stellen die ersten drei Bände der "Geschichte der Gartenkunst" wahrscheinlich die meistgelesenen deutsch- sprachige Gartenkunstgeschichte dar. Selbst im Ausland wird sie viel gelesen (besonders in Italien, aber auch in England). Sie wird regelmäßig über die Provider von über zwanzig deutschen Hochschulen besucht). |