Er ist der große Anreger und Dokumentator der Schönbornschen Gartengedanken.
Über das Leben Fülcks weiß man fast gar nichts. Weder wann und wo er geboren, noch wann und wie er gestorben ist. Die einzigen Hinweise über ihn findet man in den Briefen des Diplomaten und seines zeitweisen Dienstherrn Rudolf Franz Erwein von Schönborn (und die teilweise aus einer negativen Sicht, da man sich im Streit trennte) und einigen Arbeitshinweisen von Philippsruhe (bei Hanau). Aus seiner Biographie weiß man:
- ? --
geboren in ?,
- 1715 - 1720/21
- Hofgärtner bei Rudolf Franz Erwein von Schönborn in Wiesentheid
(Sie trennten sich im Streit. Erwein warf ihm vor (so in einem Brief an seinen Bruder Friedrich Karl):
- das zu langsame Vorankommen der Gartenarbeiten,
- die Vernachlässigung der Pflege der Orangenbäume,
- eine mangelnde Erfüllung seiner alltäglichen Pflichten
(wahrscheinlich im Sinne eines mangelnden Interesses an den Unterhaltungs- und Pflegearbeiten zu verstehen),
Die Trennung erfolgte angeblich wegen Fülcks protestantischer Religionszugehörigkeit (die Schönborns waren katholisch und bekleideten höchste Kirchenämter, eine Zeit lang gehörten Erweins vier Brüder zu den einflussreichsten Kirchfürsten Deutschlands). Sie erfolgte in Form eines Stellentausches: Fülck wechselte nach Philippsruhe, und von dort kam ein Gärtner Schneider nach Wiesentheid).
- 1715 - 1719
- Herausgabe des Stichwerks "Allerhand Neu Nagel u. Bindwerk nach der Archit. eingeteilt"
(mit 6 Blättern mit Gartenarchitekturen und Spalieren aus Lattenwerk: Die Herausgabe erfolgte wahrscheinlich in diesen Jahren; vermutet wegen einer Randbemerkung Erweins an seinen Bruder Friedrich Karl. Die Entwürfe sind hier noch konservativer als in der später erschienenen "Neuen Garten Lust"),
- -- ? --
- Herausgabe des Stichwerks "Allerhand Neue Parterre und blumen Stück"
(3 Stichfolgen mit 12, bzw. 13 Blättern, undatiert; erschienen bei Weigel d. Ä. in Nürnberg),
- 1720
- Herausgabe des Tafelwerks "Neue Garten Lust - und Blumen- als auch Küch- und Baum-Gärten höchst nöthig und dienlich"
(67 Kupferstiche, erschienen bei Pfeffel in Augsburg),
- 1721 - 1732
- Arbeit im Dienst Graf Johann Reinhards III. von Hanau in Philippsruhe,
- -- ? --
- gestorben in ?.
Von Fülcks Arbeiten kennt man:
- drei Stichwerke
(von denen eigentlich nur das Tafelwerk "Neue Garten Lust" allgemein bekannt ist),
- die (wahrscheinliche) Urheberschaft zweier neuer Parterre-Arten,
die die Gestaltung aus dem festgefahrenen französischen Kanon lösten (dem Parterre Grotesque und dem Parterre Mosaique) und der Doppelkaskade.
- die Anlage zweier Gärten (bzw. seiner Beteiligung an diesen):
Wiesentheid und Philippsruhe.
Zu den Tafelwerken:
Ihre Herausgabe erfolgte unter einer starken Unterstützung seines Dienstherrn Rudolf Franz Erwein von Schönborn (1677 - 1754). Die Welt kennt ihn allgemein nur als Diplomaten (weitgehend im Dienst seines Onkels Lothar Franz, seiner vier Brüder, die Bischöfe in Würzburg, Würzburg und Bamberg, Speyer und Konstanz, Trier und Worms waren und des Wiener Kaiserhauses). Er gil neben dem Mainzer Kurfürsten Lothar Franz als der am stärksten Gartenbegeisterte unter den Schönborns. Er besaß sehr gute Gartenkenntnisse (besonders über die Anzucht und Kultur von Zitrusgewächsen), war ein ausgezeichneter Cello-Spieler und allgemein ein leidenschaftlicher Musikliebhaber. Welche Anregungen und welche Einflüsse von ihm auf die Werke Fülcks eingegangen sind, ist heute nicht mehr feststellbar. Man wird aber davon ausgehen müssen, dass sie da waren. Diese Stichwerke hatten mit ihren Gartendarstellungen die Funktion, die Gartenvorstellungen ihrer Besitzer zu demonstrieren und zu deren allgemeinem Ruhm beizutragen. Gleichzeitig waren sie innerhalb der Familie Anregungsunterlagen für ihre eigenen weiteren Gärten. Sie griffen die darin gezeigten Motive auf und verwandten sie an anderen Orten weiter.
Neue Garten Lust
oder Völliges Ornament so bey Anlegung Neuer Lust- und Blumen- als auch Küch- und Baum Gärten höchst nöthig und dienlich
Das Buch ist 1720 erschienen, besteht aus 67 Stichwerken und ist ein reines Musterbuch mit Vorlagen für verschiedene Orte, verschiedene Gartenbereiche und deren Elemente. Es endet mit einem großen Plan des Gartens von Schloss Wiesentheid. Insgesamt werden nur 5 Blätter mit Idealprojekten gezeigt. Das Buch zeichnet sich durch seine leichte Lesbarkeit, sein einfaches Verstehen des Dargestellten und seine Ausrichtung auf Leser aus, denen keine fürstlichen Geldmittel zur Verfügung standen. Insofern konnte es auch von kleineren Adelsfamilien als Anregungsunterlage dienen. Damit dürfte sein realer Einfluss kaum unterschätzt werden können.
Die einzelnen Stichwerke sind thematisch zusammengestellt:
- Tafel 1 - 12:
Parterre
Es werden verschiedene Parterre-Arten vorgestellt. Gegenüber den bisher üblichen Broderie- und Rasenparterres bereicherte Fülck sie um zwei neue Arten, dem "Parterre Grotesque" und dem "Parterre Mosaique".
Parterre-Groteque:
Hier werden auf einer Fläche Figuren oder Gegenstände mit Hilfe eines Rankenwerks mit- einander verbunden
(Rankenwerk im Sinne eines Bandelwerks, d.h. einer Verbindung von Blattornamenten).
Parterre-Mosaique:
Mit Hilfe diagonaler Bänder wird hier ein Gitterwerk geschaffen, in dessen Schnittpunkten bestimmte Motive herausgehoben werden (z.B. Kübelpflanzen auf Steinunterlagen. Dadurch konnte man z.B. ein Orangenwäldchen mit einem farbigen Untergrund unterlegen).
Fülck griff bei seinen Anregungen auf Ornamentformen zurück, die die Franzosen Bérain und Marot entwickelt hatten und die er auf den Gartenbereich übertrug. Gegenüber bisher französisch orientierten Parterres erreichte er dadurch eine größere Gestaltungsvielfalt. Außerdem liebte er - im Gegensatz französisch orientierter Parterres - Blumen. Auf Eselsrücken stehend (gewölbte Pflanzflächen), waren sie Teil seiner Parterregestaltung und gliederten deren Innenräume. Dadurch zeichneten sich seine Parterres durch eine besonders große Pracht und Variationsbreite aus.
- Tafel 13 - 15:
Rabatten
Während sie bisher gewöhnlich als einfache Bänder gestaltet wurden, sind sie bei Fülck eine Aneinanderreihung einzelner Ornamente, die durch Formgehölze akzentuiert wurden.
- Tafel 16 - 20:
Orangerie-Parterre
(und dies in Verbindung mit Brunnen, Rasen (Waasen) und Kaskaden).
- Tafel 21 (2x) - 22:
Gestaltete Standsockel (Piedestale)
(für Orangenbäume, Vasen und Gefäße, Kübelpflanzen).
- Tafel 23 - 24:
Pflanzgefäße
(als Pflanzkübel und Pflanzvasen).
- Tafel 25 - 26:
- Tafel 27 -30:
Kaskaden
(als Einzel-, Doppelkaskaden, Kaskadenfolgen und Kaskadengruppen; ohne und mit Treppen: erstmals publizierte er hier eine Doppelkaskade, wie sie u.a. 1721 im Wiener Belvedere-Park verwirklicht wurde (auf einer Achse hintereinander an den Niveausprüngen liegend).Für seine Kaskaden ist kennzeichnend: Ihr kompakter Aufbau und ihre wenigen Stufen.
- Tafel 31 - 34:
Obstanbau
Auffallend sind hier zwei Tafeln mit obstbepflanzten Schneckenbergen (Pflanzhügeln), wie es sie in französischen Gärten nicht gab, die aber im deutschsprachigen Bereich als Gartenelement seit dem Mittelalter beliebt gewesen waren.
- Tafel 35 - 39:
Bosketts
Bisher waren sie in den Gärten pflanzlich umgebene Aufenthaltsräume gewesen, auf die man gesellschaftlich nicht verzichten konnte. Bei Fülck waren sie dagegen Räume mit einem hervorgehobenen Schmuckelement in ihrer Mitte. Ihre Anordnung wurde bei ihm so von seinen Parterreornamenten bestimmt, dass unbenutzbare Nischen entstanden.
- Tafel 40 - 42:
Hecken
(verschiedene Hecken- und Gehölzschnittformen).
- Tafel 43 - 44:
Grotten
(mit einem Vorplatz und eine offene Grotte).
- Tafel 45 - 46:
- Tafel 47 - 51:
Treillagen (Gitterwerke aus Holz)
Mit 5 Tafeln geht Fülck hier relativ ausführlich auf sie ein. Sie dienten einer dekorativen Raumbegrenzung und waren nur mit einem großen Aufwand zu erstellen. Im Sinne des Zeitgeschmacks waren manche unter ihnen leicht orientalisiert.
- Tafel 52 - 57:
Gewächshäuser
Bei einer Kultur von Zitrusfrüchten waren sie für deren Winterquartier wichtig. Fülcks Dienstherr galt als deren besonders leidenschaftlicher Kenner. Er kaufte für dieses sein Hobby ganze Orangerien auf. Fülcks Entwürfe zeichneten besonders die Nutzung der Standflächen und des Lichts in diesen Häusern aus und deren fortschrittliche Heizungssysteme.
- Tafel 58 - 59:
Nutzgärten
(für den Blumen-, Gemüse-, Kräuter- und Obstbau. Sie waren für die Schönborn-Gärten kennzeichnend (so z.B. in Seehof, Pommersfelden, Gaibach und Werneck).
- Tafel 62 - 67:
Wiesentheid
(Ansichten, Grundrisse, zwei Nebengärten und ein Großplan vom Garten).
Das Schönbornsche Gartenkonzept, das in Fülcks Tafeln zum Ausdruck kam, entsprach nicht den damaligen französischen Gartenanforderungen, die den Garten ganz auf das Schloss ausrichteten und von einer Mittelachse dominieren ließen (symbolisch auf den Sitz ihres Besitzers). Die Schönborns bauten ihre Gärten von einem Gartenmittelpunkt aus auf. Dadurch wurden die Längs- und die Hauptquerachse relativ gleichwertig (ihre gewisse Längenbetonung ergab sich hauptsächlich aus den rechteckigen Gesamtformen. Diese völlig andere Herangehensweise ergab eine andere Beziehung zu Farben und Formen und hatte einen größeren Abwechslungsreichtum zur Folge. Bei Erwein von Schönborns Anregungen mag diese noch durch dessen Musikalität beeinflusst worden sein. Diese süddeutschen Gärten legten auf eine Achsenbeziehung in die Landschaft nur einen begrenzten Wert. Im Gegenteil, sie endeten oft in besonders prachtvollen Abschlüssen.
Schlosspark Wiesentheid
(Beschreibung erfolgt nach den Tafeln Fülcks)
Auftraggeber war Rudolf Franz Erwein von Schönborn (1677 - 1754), der das dazu gehörende Schloss 1701 (offiziell seit 1704) durch Heirat erhielt. Zunächst ließ er an den Altbau drei neue Flügel errichten, die Türme erhöhen und die Eingänge durch ausdrucksstarke Portale herausstellen. Von 1715 - 1721 wurde anschließend der Garten gestaltet. Fülck stand ihm dabei als Hofgärtner zur Seite. Beide machten aus diesem Garten ein Musterprojekt, bei dem heute nicht gesagt werden kann, wer welchen Anteil jeweils bei seiner Schaffung und seinen Details hatte.. In seinen Briefen lobte Erwein Fülcks Erfindungsreichtum.
Der Garten bestand:
- zunächst aus einem prächtigen Blumenparterre (als Parterre Grotesque) in der Breite des Schlosses. Eine Mittelachse teilte es in zwei Kompartimente. Selbst neben dem Schlossausgang befanden sich direkt am Gebäude Blumenbeete, vom ersten Querweg vor den Parterrebeeten abgegrenzt durch Formgehölze.
- danach folgte nach einer niederen Kaskade mit 4 Absätzen und je einer Treppe an ihren Seiten ein zweiteiliges Parterre de Garcon (mit Rasenstücken eingefasste Broderien) mit je einem Springbrunnen in ihrer Mitte.
- Links vom Blumenparterre befand sich eine Obstpflanzung mit einem rechteckigen Platz und einem Wasserbecken in ihrer Mitte. Außerdem befand sich parallel zu diesem Platz, um diesen innerhalb der Pflanzung ein weiterer Weg.
- Links neben dem Parterre de Garcon befand sich ein Parterre Mosaique mit je einem Schneckenberg in seinen Ecken. Geteilt wurde es durch ein Wegekreuz und einen Springbrunnen in seiner Mitte.
- Über der vollen Breite des Gartens, in seiner Mitte war ein großes Becken, das in seinem Zentrum, entsprechend der Achsbreite, eckig ausgebuchtet und an seinen Breitseiten schwach gerundet ausgebuchtet war. In ihm befanden sich fünf kräftige Springbrunnen.
- Hinter diesem Becken befand sich auf einem Mosaique-Untergrund das zweiteilige Orangenparterrre, getrennt durch einen schmalen Kanal und umgegeben von einer hufeisenförmigen, terrassierten Palmenallee ("Allee von Maronjou ?); wahr- scheinlich exotischer Kübelpflanzen, von denen der Graf mehrere Hundert besaß, u.a. Pomeranzen, Zitronen, Orangen, Feigen u.a. (1719 sollen es bereits über 800 Pflanzen gewesen sein).
- Über zwei konvexen Futtermauern in den Terrassen mit einem Springbrunnen und einer Kaskade ihrer Mitte und seitlichen Treppen an ihren Enden gelangte man auf einen großen Platz zu einem Lustgebäude (evtl. geplant von Balthasar Neumann) mit zwei Bosketts an den Seiten (die als Treff-, bzw. Versammlungsorte kaum zu benutzen waren) und einer breiten Mauer mit einem schmiedeeisernen Tor als Gartenabschluss. Dahinter befand sich eine doppelreihige Kastanienallee.
- Insgesamt war die Achse des Gartens etwa 450 Meter lang und senkte sich vom Schloss aus leicht zur Mitte des Gartens. Es standen 203 Sandsteinfiguren in ihm, mit der Kolossalfigur des Samson im Becken (geschaffen von Heinrich Stahler zwischen l718 - 1730). Nach dem Fortgang Fülcks wurde der Garten noch einmal erweitert und um 1830 in einen Landschaftsgarten verwandelt. Dabei wurden das barocke Wasserbecken in einen See verwandelt, der Park zur Landschaft hin geöffnet, neue große Wiesenflächen angelegt und Gehölzgruppen gepflanzt.
Schlosspark Philippsruhe (Hanau)
(Beschreibung erfolgt nach zwei Kupferstichen von Peter Fehr, um 1730)
1594 kaufte der Hanauer Graf Philipp Ludwig II. das heutige Schlossgelände für die Errichtung eines Landhauses, das während des Dreißigjährigen Krieges zerstört wurde. Ende des 17. Jhs. wurde dann das Barockschloss errichtet (orientiert an Schloss Clagny, entworfen von Hardouin-Mansart; Beginn des Baus des Hauptgebäudes 1701). Den Auftrag für die Schaffung des dazu gehörenden Gartens hatte ab 1696 der dortige Hofgärtner Max Doßmann (d.h., vor dem Baubeginn des Schlosses!). Der Garten erstreckte sich am Mainufer und war mit seiner Hauptachse auf das Schloss ausgerichtet gewesen. Man errichtete dafür eine Stützmauer zum Fluss hin, füllte das unebene Gelände auf und schuf dafür das notwendige Planum. 1701 war diese Anlage fertiggestellt gewesen.
Was Fülck von der alten Anlage übernahm, als er ab 1721 die Verantwortung für diesen Garten hatte, ist unbekannt. Sein heute noch vorhandener Plan zeigt alleine seine Handschrift. Er wiederholt darin seinen Rhythmus von Wiesentheid:
- Vor dem Schloss sein Parterre-Konzept: beginnend mit einer Parterre Grotesque- Hälfte, dann ein Querriegel von Springbrunnen (im Rhythmus. Klein - groß - klein) und eine abschließende Parterre Mosaique-Hälfte. Es entsprach voll seinen Vorstellungen von einer prächtigen Gestaltung.
- Danach, in der Mitte, als Kreuzungsbereich von Haupt- und Querachse, ein größerer Platz mit einem großen Springbrunnen in seiner Mitte. Das gesamte Gartenkonzept schien auf diesen Platz bezogen zu sein.
- Die hintere Hälfte wurde als Orangeriegarten durch ein Wegekreuz mit zusätzlichen Diagonalwegen aufgeteilt und hatte einen weiteren größeren Springbrunnen in seiner Mitte. Die dabei entstandenen beiden vorderen und hinteren Kompartimente besaßen am Boden ein Gitterwerk aus diagonalen Bändern und die beiden seitlichen ein Rankenwerkmuster.
- Der ganze Park war zur Mainseite hin durch einen mit Rankenmustern gestalteten Pflanzstreifen getrennt.
- Die beiden anderen Seiten waren von Eichenhecken eingefasst gewesen. Durch die hintere Hecke führte ein Tor in den Kirschengarten ("Wäldchen" genannt) und daneben, in der hinteren Südhälfte, befand sich die Orangerie und der Obst- und Gemüsegarten.
- Der ganze Park war nach innen hin von einer zweireihigen Lindenallee umgeben. Dabei besaßen die Alleebäume zur Mainseite hin einen größeren Abstand als auf den anderen Seiten, so dass dadurch verstärkt der Blick auf die Landschaft in den Garten einbezogen wurde.
Von diesem historischen Garten ist heute nichts übrig geblieben. Er wurde 1829 und dann zwischen 1840 - 1880 in einen Landschaftsgarten umgewandelt, verkam und wurde im Jahr 2002 zum Zentrum der 2. Hessischen Landesgartenschau.
Über seine Stichwerke und seine Arbeiten an den Gärten von Wiesentheid und Philipsruhe hinaus weiß man, das Fülck auch zu anderen Schönborngärten Alternativvorschläge gemacht hat (so z.B. für die Würzburger Residenz im Auftrag Johan Philip franz von Schönborn) und Stellung zu anderen Planungen bezogen hat.
Man findet seine Motive
- in Pommersfelden:
- im Parterre Mosaique auf der 2. Terrasse
(zu sehen auf Kleiners Stichwerk von 1724/25),
- im Orangenparterre der 3. Terrasse,
- im Mainzer Favorite:
Ein Mosaique-Muster auf der Stellfläche der Orangenbäume,
- im Würzburger Hofgarten:
Hier griff zunächst Welsch Parterre-Motive von Fülck auf. Seine Pläne kamen nicht zur Ausführung. Aber auch Johann Prokop Mayer, der später diesen Garten verwirklichte, verwandte Grotesque- und Mosaique-Motive und orientierte sich in dem Orangengarten an Fülck.
- im Hofgarten der Kurfürstlichen Residenz in Trier:
Das dortige Parterre wurde mit Mosaique-Ornamenten gestaltet.
Welchen Einfluss Fülck darüber hinaus hatte, ist heute schwer zu erfassen, da sein Stichwerk sich besonders an die mittleren und kleineren Adelsfamilien richtete, denen nicht unbegrenzte Geldmittel zur Verfügung standen. Es ist davon auszugehen, dass er groß war. Selbst in Danreitters Stichwerk "Lust-Stück der Gärten" werden seine Parterre-Gedanken aufgegriffen, und sie waren zu ihrer Zeit so populär, das sie Mayer noch verwandte, als der Landschaftsgarten dabei war, sich durchzusetzen.
Quellen
- Fülck, Johan David "Neue Garten Lust", in "Grüne Reihe - Quellen und Forschungen zur Gartenkunst - Band 16", Worms am Rhein 1994
- Hasekamp, Uta "Nachwort" (zu Fülck "Neue Garten Lust")
- Hennebo, Dieter / Hofmann, Alfred "Geschichte der deutschen Gartenkunst", Bd. I, Hamburg 1965
- Zech, Heike Juliane "Kaskaden in der deutschen Gartenkunst des 18. Jahrhunderts", Berlin 2010